Themen 2022

Entwicklungen im Zahlungs­verkehr

Digitale Payment-Angebote für Kunden

Die Sparkassen zählen seit Jahren zu den Innovationstreibern im Payment-Sektor. Es gelingt ihnen immer wieder neue Maßstäbe zu setzen, langlebige Lösungen zu entwickeln und bestehende Systeme zu verbessern. Dabei behalten sie die Bedürfnisse und Wünsche im Alltag der Kunden stets im Fokus.

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Auch im Jahr 2022 konnten die Sparkassen eine Vielzahl solcher Payment-Produkte und -Lösungen an den Markt bringen, um den Kunden bedarfsorientierte und interessante Bezahllösungen anbieten zu können. Mit Launch der girocard in giropay können Sparkassenkunden Zahlungen im Internet auch mit ihrer digitalen girocard in der App „Mobiles Bezahlen“ freigeben.

Da nur ein Fingerabdruck genügt, bedeutet das für das Bezahlen beim Online-Shopping mit Karte und Konto die größtmögliche Bequemlichkeit.

Die Einführung der Sparkassen-Card mit Debit Mastercard bzw. Visa Debit eröffnet ebenso neue Möglichkeiten. Zusätzlich zu den Funktionen der klassischen Sparkassen-Card können sie damit an allen Akzeptanzstellen im In- und Ausland, im stationären Handel sowie online bezahlen. Parallel dazu steht inzwischen auch die Digitale Sparkassen-Card mit Co-Badge Debit Mastercard zur vollumfänglichen Nutzung mit dem Smartphone (Apple Pay oder Android) zur Verfügung.

Über Card Control lassen sich die grundlegenden Funktionen der eigenen Karten (girocard und Kreditkarte) selbständig, bedarfsorientiert und jederzeit steuern. Je nach Sicherheitsbedürfnis können beispielsweise Bargeldauszahlung und/oder Internet-Shopping vorübergehend deaktiviert und wieder aktiviert werden.

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Mit der App-Sparkasse POS (S-POS) können Händler mit einem handelsüblichen Smartphone girocard-Zahlungen akzeptieren. Diese günstige Lösung eignet sich zum Beispiel für Kleinunternehmer, mobile Gewerbetreibende und Vereine. Seit Einführung der PIN-Eingabe auf dem Gerätebildschirm geht dies auch für Zahlungen von über 50 Euro.

Umsetzung Online-Zugangsgesetz

Die Kommunen in Deutschland bieten mit der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes immer mehr Fachverfahren und Leistungen auch online an.

Für die Bezahlung der Kosten und Gebühren nutzen in Deutschland bereits mehr als 3.800 Kommunen GiroCheckout für die Anbindung von Bezahlverfahren in die Online-Angebote.

Die Sparkassen in Hessen und Thüringen unterstützen gemeinsam mit der S-Public Services als Kompetenzcenter E-Government der Sparkassen-Finanzgruppe die Kommunen bei der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes mit aktiver Beratung der Kommunen sowohl zu GiroCheckout als auch zu den Bezahlverfahren. Gemeinsam mit den kommunalen Rechenzentren Kommunale Informationsverarbeitung Thüringen GmbH und ekom21 - KGRZ Hessen (Körperschaft des öffentlichen Rechts) beraten die Sparkassen die Kommunen zur Anbindung von sicheren Zahlverfahren und unterstützen aktiv den Erfolg der Kommunen bei der Einführung der Online-Fachverfahren und Leistungen.

Mit der Lösung „Access“ bietet die S-Public Services auch den Kommunen ein digitales Ticketing & Einlassmanagement. Mit „Access“ steht ein frei administrierbarer Online-Ticket-Shop zur Verfügung, der mit integrierten Online-Bezahlverfahren ausgestattet ist.

Reduzierung der Sicherungsverfahren

Die Sparkassen bieten mit chipTAN und pushTAN zwei moderne Sicherungsverfahren an. Durch kontinuierliche Verbesserungen erhalten die Kunden der Sparkassen darüber hinaus noch mehr Komfort und höchste Sicherheit.

Das chipTAN-Verfahren bietet den Kunden sowohl eine USB-Variante als auch eine QR-Code-Variante, die als Nachfolger der flickernden Grafiken entwickelt wurde.

Wenn die Sparkassenkunden eine Finanzsoftware wie zum Beispiel Star Money verwenden, können sie mit chipTAN-USB die Auftragsdaten einfach an dem USB-TAN-Lesegerät prüfen und den Auftrag auch an diesem freigeben. Die TAN wird von ihrem Gerät an die Software übertragen, sodass das Eingeben der Transaktionsnummer in dieser Variante für sie entfällt.

Mit dem pushTAN-Verfahren steht den Sparkassenkunden ein sicheres und zuverlässiges TAN-Verfahren zur Verfügung. Die Zahlung wird ihnen in der S-pushTAN-App übersichtlich angezeigt und kann direkt und bequem freigegeben werden. Zudem entfällt auch bei pushTAN die Eingabe der Transaktionsnummer.

Unterstützung des Programms der Deutschen Bundesregierung für den Umtausch von Hrywnja-Bargeld in Euro

Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben viele Menschen auch in Deutschland Zuflucht gesucht. Für den Aufenthalt in Deutschland ist auch ein Girokonto erforderlich.

Die Sparkassen haben kurzfristig und unbürokratisch Girokonten für viele Ukrainerinnen und Ukrainer eingerichtet. Umfangreiche Informationen in Landessprache rund um das Girokonto und Bankdienstleistungen wurden zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus bestand bei den Geflüchteten Bedarf, die mitgeführte ukrainische Landeswährung Hrywnja (UAH) in Euro umzutauschen.

Auf der Grundlage einer sehr allgemein gehaltenen Empfehlung des EU-Rats vom 13. April 2022 hat die Bundesregierung in Abstimmung mit der Deutschen Bundesbank und Vertretern der deutschen Kreditwirtschaft die Rahmenbedingungen für einen zügigen und leicht handhabbaren Umtauschmechanismus für die sich in Deutschland aufhaltenden Kriegsflüchtlinge geschaffen, den auch die Sparkassen in Hessen und Thüringen tatkräftig unterstützt haben. So konnten vom 24. Mai bis 30. Oktober 2022 insgesamt 10.656.630 UAH für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in Euro umgetauscht werden.

Allianz Geldautomaten

Die Bundesrepublik bildet aktuell den europäischen Brennpunkt für Sprengungen von Geldausgabeautomaten. Das Bundeskriminalamt verzeichnete deutschlandweit 414 Sprengungen im Jahr 2020 und 392 Taten im Jahr 2021. Dies sind die höchsten Fallzahlen seit der statistischen Erfassung durch das BKA im Jahre 2005. Dieser Trend setzte sich in weiten Teilen Deutschlands auch im Jahr 2022 fort.

Zum Stichtag 30. November 2022 waren es 430 Tatbestände. Jedoch scheint es in Hessen und Thüringen gelungen zu sein, den ansteigenden Trend zumindest zu bremsen – nicht zuletzt durch die Umsetzung wirksamer Maßnahmen durch die Sparkassen.

Auf Grund der bundesweiten Entwicklungen hat das Hessische Ministerium des Inneren und für Sport in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Hessen und den in Hessen ansässigen Banken und Sparkassen die „Allianz Geldautomaten“ gegründet. Eine entsprechende Gründungsurkunde wurde am 11. Mai 2022 durch Sparkassen, den Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen und den Banken unterzeichnet.

Ziel der Allianz ist es, mittels engerer Kooperation, verzahnter Prävention und gemeinsamer Kommunikation die Anzahl der Geldautomatensprengungen signifikant zu senken. Dieses Ziel soll auch im Jahr 2023 weiter konsequent verfolgt werden.

Die Bundesministerin des Inneren und für Heimat, Nancy Faeser, hat diese Initiative aufgegriffen und am 8. November 2022 betroffene Behörden und die Privatwirtschaft (unter anderem die Deutsche Kreditwirtschaft und den Gesamtverband der Deutschen Versicherer) zu einem Runden Tisch eingeladen, um nach gemeinsamen Maßnahmen zur Eindämmung der Geldautomatensprengungen zu suchen. Es wurde eine Erklärung verabschiedet, in der sich die Beteiligten dazu bekennen, ihrer öffentlichen und gesellschaftlichen Verantwortung zur Prävention und Bekämpfung dieser Kriminalitätsform gerecht zu werden. Eine Prüfung der Erfolge bei der Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen erfolgt im Jahr 2023.

Auf dieser Grundlage – und unter Berücksichtigung der individuell durchgeführten Risikoanalysen – werden die Sparkassen weiter an der Umsetzung wirksamer Maßnahmen arbeiten, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen, Standorte zu sichern und zugleich die Bargeldversorgung in der Fläche sicherzustellen. Der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen unterstützt hierbei aktiv.