Mittelalterliche
Handwerkskunst

der Orgel in Lohra

Im Jahr 2022 wurden über das Orgelrestaurierungsprogramm der Sparkassen-Kulturstiftung und des Landesamtes für Denkmalpflege in Hessen (LfDH) erneut acht Orgeln in Hessen restauriert. Nach fachlicher Begutachtung und Auswahl der Instrumente war die Freude groß, als der Präsident des LfDH im Beisein von Vertretern der Sparkassen die Bewilligungsbescheide an die Vertreter der acht Kirchengemeinden überreichte.

Besonders beeindruckte die spätromanische Pfeilerbasilika der evangelischen Kirche in Lohra, Landkreis Marburg-Biedenkopf, mit ihrer außergewöhnlichen Installation von Orgel, Altar und Kanzel, welche ein beachtenswertes Ensemble bildet. Im Mittelschiff und Chor sind im 15. Jahrhundert Kreuzrippengewölbe eingezogen worden, unter denen das Instrument seine besondere Strahlkraft noch heute entfaltet. Besonders sticht das reich verzierte in mittelalterlicher Tradition stehende Orgelgehäuse aus dem Jahr 1691 ins Auge. Das Orgelwerk wurde im Jahr 1907 errichtet und ist in seinem Bestand erhalten geblieben. Mit der Restaurierung der Orgel wurde die zum Teil porös und undicht gewordene pneumatische Anlage überholt, die wieder eine lückenlose Bespielung ermöglicht.

Museumseröffnung
Fritzlar

Im Juli 2022 konnte das Museum im Hochzeitshaus Fritzlar nach langer Um- und Neugestaltungsphase der Öffentlichkeit präsentiert werden. Gemeinsam mit der Kreissparkasse Schwalm-Eder hat die Stiftung die museumspädagogische Neukonzeption des Hauses unterstützt, die 1300 Jahre Stadtgeschichte anhand zahlreicher Objekte und Medienstationen vermittelt.

Das zwischen 1580 und 1590 erbaute Hochzeitshaus ist eines der ältesten und größten erhaltenen Fachwerkhäuser in Hessen. Somit ist es naheliegend, auch der Baugeschichte angemessenen Raum zu geben. Daneben gibt es für die Geschichte der Dom- und Kaiserstadt prägende Ereignisse zu entdecken: Gemälde, Fundstücke, Kostüme – Volkskundliches, Kunstgewerbliches sowie Archäologisches machen den Gang durch die Stadtgeschichte zu einer Abenteuerreise durch die Jahrhunderte.

Kelten Land
Hessen

Das Jahr 2022 stand in Hessen im Zeichen der Kelten: Unter dem Titel „KELTEN LAND HESSEN – Archäologische Spuren im Herzen Europas“ wurden an vielen Orten Sonderausstellungen, Exkursionen und Führungen zu archäologischen Stätten, Mitmach-Aktionen, Aktivprogramme für Schulklassen, Vorträge und Workshops angeboten.

Ein Projektteam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Museen, Landesarchäologie und Denkmalpflege, Vereinen und Forschungseinrichtungen hat ein vielseitiges Programm zusammengestellt, das einen Überblick zur Eisenzeit und speziell zu den mannigfaltigen Kulturerscheinungen von etwa 800 v. Chr. bis um Christi Geburt gewährte. Seit der Entdeckung der keltischen Prunkgräber und der lebensgroßen Statue des Keltenfürsten am Glauberg in den 1990er-Jahren hat die Sparkassen-Kulturstiftung Formate rund um das Thema „Kelten in Hessen“ gefördert.

Der Keltenfürst mit seinen „Ohren“ zählt zu den wichtigen Symbolfiguren des Landes. Weit über seine imposante Erscheinung hinaus gibt es Spannendes aus dem Alltag der Kelten in Hessens Museen zu entdecken: Kostbare Objekte, Gefäße und Geschirre, Waffen und Schmuck, Handelsgut, Münzen und Grabbeigaben legen Zeugnis ab über die kulturelle Vielfalt in den einzelnen Landesteilen, Mobilität der Kelten, urbane Strukturen, ihre Nutzung natürlicher Ressourcen und beachtliche Innovationen.