Konzert des Kyiv Symphonie Orchestra 
Ukrainische Musiker finden eine zweite Heimat in Gera

Mit einem beeindruckenden Freiluftkonzert auf der Sparkassenbühne im Geraer Hofwiesenpark spielten sich die Musikerinnen und Musiker des Kyiv Symphony Orchestra im August 2022 in die Herzen der Zuschauer. Gemeinsam mit der Sparkasse Gera-Greiz übernahm die Sparkassen-Kulturstiftung die Rolle des Förderers dieses besonderen Vorhabens.

Die rund 80 Ensemblemitglieder fanden – zum Teil mit Familie – in Gera vorübergehend ein Obdach bis zum Ende des zerstörerischen Krieges in ihrem Heimatland. So sind sie in Sicherheit, treten gleichzeitig als Kulturbotschafter ihres Landes auf, bangen jedoch um Freunde und Angehörige in der Heimat. Und diese Zerrissenheit war förmlich zu spüren, denn das Konzert gestaltete sich hochemotional, in bestechender künstlerischer Qualität und mit zahlreichen bewegenden Momenten. Nicht zuletzt bei der ukrainischen Nationalhymne und weiteren Zugaben hielt es die meisten der mehr als 1.000 Besucher nicht mehr auf den Stühlen.

Klassische Musik?
Ja, aber nicht nur...

Die Junge Kantorei überzeugte im Berichtsjahr mit einer besonderen Idee. Die Aufführungen waren keine einfachen klassischen Konzerte, sondern spannende, künstlerisch-musikalische Darbietungen: Bekannte Oratorien, wie Joseph Haydns „Die Schöpfung“ und Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium, dienten als Vorlage für ein experimentelles Gesamtkunstwerk, bei dem Tanz, Prosa und moderne Musik zusammengeführt wurden.

Dabei kooperierte die Junge Kantorei mit Schülerinnen und Schülern der Bettinaschule Frankfurt und der Richtsbergschule Marburg, mit Konfirmandengruppen, aber auch mit Mitgliedern der Fridays-for-Future-Bewegung. Ganz wichtige Aspekte waren die kulturelle Vielfalt und der horizonterweiternde Prozess, den die Beteiligten angestoßen und begleitet hatten. Die Schülerinnen und Schüler erhielten Einblicke in die Welt der liturgischen Musik, mit der sie sonst kaum in Berührung kommen. Das Publikum und die Musiker hingegen erfuhren hautnah, welche Sorgen und Ängste junge Menschen heute bedrücken. Diese Verbindung sorgte auch für scharfe Kontraste, beispielsweise in der musikalischen Gegenüberstellung der biblischen Schöpfungsgeschichte und des rasant fortschreitenden Klimawandels. Die Herausbildung dieser Gegensätze bildete den inhaltlichen und musikalischen Höhepunkt der Aufführungen, die von der Stiftung gefördert wurden.

KLANG(T)RAUM

„Der Klang, der sich träumend in Räumen bewegt […]“. So beginnt Prof. Ernst August Klötzke von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt seine Erläuterung zum diesjährigen Thema: KLANG(T)RAUM. Mit diesem Sujet im Hinterkopf und in Zusammenarbeit mit Instrumentalisten, Komponisten und Lehrkräften komponierten Schülerinnen und Schüler aus Hessen und Thüringen im Frühjahr 2022 ihre eigenen Stücke.

Als Referenzwerk diente „Imaginary Landscape I“ (1939) von John Cage (1912-1992). Anschließend wurden die Werke in einem großen Abschlusskonzert im Mozart-Saal der Alten Oper aufgeführt. Die sich dabei in den Stücken entfaltende Kreativität zeigte sich ansatzweise durch die Titel: So gab es mitunter „EINE REGNERISCHE ALPAKAWANDERUNG“ (Degerfeldschule Butzbach), „DAS FLIEGENDE HIMMELSCHLOSS“ (Joseph-Heckler-Schule Bensheim) und „BEÄN´s CHAOS“ (Altkönigschule Kronberg).

Das Schulprojekt „Response“ wird alle zwei Jahre durchgeführt und bringt Schülerinnen und Schüler spielerisch mit zeitgenössischer Musik in Kontakt. Seit 2009 ist auch die Sparkassen-Kulturstiftung Förderer des Projekts.

Präventionstheater „Mein Körper gehört mir!“ Such Dir jemand, dem Du vertrauen kannst.

Sexualisierte Gewalt ist ein Thema, über das die Medien in regelmäßigen Abständen berichten. Es ist vor allem durch die Skandale in kirchlichen Einrichtungen und in Sportvereinen ins Blickfeld gerückt. Die Taten werden jedoch nicht nur dort begangen. Im Gegenteil, die meisten geschehen im familiären Umfeld.

Fragen,

„Wie konnte das passieren?“
„Warum hat keiner etwas gemerkt?“
„Der oder die? Nein, das kann ich mir gar nicht vorstellen.“

werden laut.

Umso wichtiger ist eine frühe, unabhängige Aufklärung der Kinder. Daher ermöglichten die Sparkasse Langen-Seligenstadt, die Stiftung der Sparkasse Odenwaldkreis und die Stiftung GUTes tun – Zukunft bewahren der Sparkasse Werra-Meißner im Berichtsjahr ca. 540 Schülerinnen und Schülern des dritten und vierten Schuljahres am Präventionstheater „Mein Körper gehört mir!“ teilzunehmen.

Die professionell ausgebildeten Theaterpädagogen starteten ihr dreiteiliges Programm über einfache Fragen zu Ja- und Nein-Gefühlen, um Vertrauen zu den Kindern aufzubauen. Der zweite Teil schilderte sexuelle Übergriffe durch Fremde und gezielte Manipulation beim Cyber-Grooming, in der Absicht, das Opfer in eine Falle zu locken und die damit einhergehende Schuldfrage. Während im dritten Teil sexuelle Übergriffe aus dem familiären Umfeld szenisch angedeutet und interaktiv mit den Kindern besprochen wurden. Beispielhaft erfährt ein Junge einen Übergriff seiner Mutter.

Drei wichtige Fragen, um eventuellen Gefahrensituationen vorzubeugen, rundeten das Präventionsprogramm ab.

Zitate von Schulleitungen zum Präventionstheater
„Mein Körper gehört mir!“

„Das von der Sparkassen-Kulturstiftung und der Stiftung der Sparkasse Odenwaldkreis geförderte Präventionsprojekt „Mein Körper gehört mir!“ ist das beste hinsichtlich sexueller Gewalt, welches mir in meiner Lehrerlaufbahn begegnet ist. Geschichten aus dem Alltag der Kinder, Mitmach-Lieder, kurze Inputs – alles dies kam bei den Schülerinnen und Schülern der Reichenberg-Schule der dritten und vierten Klassen gut an. Gemeinsame Vorbereitung mit den Lehrkräften und ein Elternabend machten das Projekt rund und schlüssig. Wir danken allen Beteiligten, dass wir dieses an der Reichenbergschule durchführen konnten.“

—  Christine Hartmann, Rektorin der Reichenberg-Schule Reichelsheim, Odenwaldkreis.

„Wir haben die Durchführung des Projekts an unserer Schule als sehr positiv, sprachgebend und Aufmerksamkeit erzeugend empfunden.“

—  Michaela Rabe, Schulleiterin, Ernst-Reuter-Schule, Neu-Eichenberg, Werra-Meißner-Kreis